Wie alles begann
(erzählt von Angelika Nyberg)
Wir hatten schon seit einigen Jahren die Diagnose ADHS für unseren Sohn und auch diverse Therapien hinter uns, als ich anfing, mich im Internet "rumzutreiben".
So fand ich ein Forum, welches mir ganz besonders zusagte. Dort wurde nicht nur über ADHS diskutiert, dort "traf" man sich auch und hatte Spaß miteinander.
Und.... bekam, wirklich ohne erhobenen Zeigefinder, gute Tipps und merkte immer wieder die menschliche Seite der Leute, die dort schrieben.
In diesem Forum lernte ich Susi kennen, die immer aktiv im Forum zu lesen war. Eines Tages las ich, dass sie ein Treffen mit den Forumsmitgliedern im Sauerland organisierte.
Dieses Treffen sollte in Lüdenscheid sein, worauf ich erst einmal nachfragen musste, wo Susi denn herkommen würde. Es war Schalksmühle! Ach wie klein ist doch unser WorldWideWeb.
Im Sommer 2001 gab es dann das große ADHS Treffen im Sauerland. Viele Leute, die ich bislang nur aus dem Forum schriftlich kannte, konnte ich nun persönlich kennen lernen. Und was ganz toll war........
Alle brachten ihre Kids mit, die miteinander spielten und sich beschäftigten – ohne das es zu Streitigkeiten kam- !
Susi darauf angesprochen, dass es doch schön wäre, wenn wir auch in Lüdenscheid eine Selbsthilfegruppe hätten und ob sie nicht Lust habe, diese mitzugründen, musste sie dies aus persönlichen Gründen ablehnen.
Sie war aber bereit, sich im Hintergrund aktiv mit um die Gründung zu kümmern und gestaltete unseren ersten Internetauftritt.
Sie machte sie mich mit Herbert bekannt. Er kam ebenfalls aus Lüdenscheid, „trieb“ sich auch im Frankfurter Forum „rum“ und evtl. bereit, aktiv in einer SHG mit zu arbeiten. Somit war das zweite Gründungsmitglied unserer Selbsthilfegruppe gefunden.
Zunächst informierten wir uns im Selbsthilfezentrum KISS in Lüdenscheid, wie man eine SHG gründet und schlossen uns dem Bundesverband (heute ADHS-Deutschland e.V.) an.
Wir besuchten Vorträge und bildeten uns weiter, entwarfen unseren ersten Flyer und gingen damit zu einem Vortrag in die Aula des Scholl-Gymnasiums und verteilten diese.
Zeitgleich war dort eine Mutter und Grundschullehrerin, Angelika Wagner, die eine Umfrage durchführte, ob jemand an einer SHG interessiert ist.
Somit war unser drittes Gründungsmitglied gefunden und wir suchten einen Namen.
„Sausebraus“
war schnell gefunden, da unsere Kinder, wie kleine Wirbelwinde und ständig in Bewegung, ihren Platz in ihrem jungen Leben suchten.
Im Februar 2002 fand dann das erste Gruppentreffen statt. Die Nachfrage war enorm, es kamen fast 50 Leute und der von Anke Lohbeck-Hüttebräuker (Frühförderung Anschwung in Lüdenscheid) zur Verfügung gestellte Raum war direkt zu klein.
Da das Intersse anhielt, wechselten wir bereits im Herbst 2002 in die heutigen Räumlichkeiten in der Heedfelder Str. 9 in die Ergo-Praxis Frevel, Kristen & Grotensohn.
Schon im Jahr 2005 gründeten wir neben der Elterngruppe „Sausebraus“ für Eltern mit betroffenen Kindern, die Gruppe
„Wellenreiter“
für betroffene Erwachsene.
Unser Wunschtraum:
Eine eigene Gruppe für Jugendliche und junge Erwachsene. Hier ist unser Wunsch, dasssich die Kinder, deren Eltern wir in den vergangenen 10 Jahren begleiten durften, in einer eigens für sie stattfindenden Gruppe treffen. Hier können sich Jugendliche zum Thema AD(H)S austauschen, aber auch gemeinsame Aktivitäten planen.
So können sie feststellen, dass sie nicht alleine mit ihren Problemen stehen, aber auch Gleichgesinnte kennen lernen und ihr Selbstwertgefühl stärken, weil ........
Alles Doch Halb so Schlimm
ist.